Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Die 1873 gegründete Völklinger Hütte war bis zu den 1960er Jahren zu einem der gewaltigsten und erfolgreichsten Stahlwerke Europas gewachsen, Völklingen dadurch eine der reichsten Städte Deutschlands. 17.000 Menschen waren in dieser Zeit hier beschäftigt. Nachdem aber die weltweite Stahlkrise in den 70er Jahren Völklingen erreichte, konnte sich die Hütte nicht mehr erholen und musste 1986 schließen. Der geplanten Verschrottung entging die riesige Anlage mit 6 Hochöfen, weil die Schrottpreise so gefallen waren, dass auch der Abriss nicht mehr rentabel war. Der Umbau zum Museum begann: Ein Riesenerfolg als die UNESCO den rostigen Koloss zum Weltkulturerbe erklärte und so auf eine Stufe mit dem Kölner Dom, den Pyramiden oder der Akropolis stellte.
Am Anfang kamen die Menschen trotz dieser Auszeichnung vor allem wegen der begleitenden Ausstellungen in den Hallen des ehemaligen Stahlwerks. Leonardo da Vinci, Urban Art, die Kelten oder Mythos Ferrari lockten unzählige Besucher an. Doch mittlerweile hat es sich herumgesprochen, wie spannend die Besichtigung der Hütte und die Besteigung der Hochöfen sind. In Modellen wird die Funktionsweise der verschiedenen Abteilungen erklärt, dann geht es hoch zur Gichtbühne in 27 Meter Höhe und anschließend noch höher zur Aussichtsplattform auf dem Dach der Hochöfen. Dort bietet sich der Rundblick auf die Industrieanlagen und Gleise der ehemaligen Hüttenstadt Völklingen und die seltsamen Spitzkegelhalden „Hermann und Dorothea" auf der anderen Saarseite. Mit Hermann und Dorothea sind Hermann Röchling, der Betreiber der Völklinger Hütte, und seine Frau Theodora, aus der die Saarländer kurzerhand Dorothea gemacht haben, gemeint. Schließlich war sie ja auch eine geborene Müller!
Mehr als 300.000 Besucher zählt das Weltkulturerbe Völklinger Hütte heute. Der Besuch ist barrierefrei möglich. Die Dauer eines Besuchs kann je nach persönlichem Tempo 2 - 4 Stunden betragen.