Schlossberghöhlen Homburg

Der Schlossberg, der weit sichtbare Hausberg Homburgs mit seiner Festung auf dem Gipfel, ist doch in Wahrheit eher ein Schweizer Käse: In seinem Inneren erstrecken sich über 12 Stockwerke die Gänge und Hallen der größten Buntsandsteinhöhlen Europas. Und diese sind genau genommen gar keine Höhlen, sondern eine Mine, ein gigantisches Sandbergwerk. Über mehrere Jahrhunderte haben, wie man an der Deckenhöhe vieler Gänge erkennen kann, vor allem Kinder den Sand aus dem Berg heraus gekratzt und so 5000 Meter lange Gänge in gelb und rot geschaffen. Das reicht zum vierten Platz in der Streckenlänge der deutschen Schauhöhlen. Der Sand diente der Glasherstellung, dem Eisenguss oder als Scheuersand. Während der französischen Besatzung wurden Sprengstoffe im Inneren gelagert und sind wohl, wie man anhand der großen Säle vermuten kann, auch mal unkontrolliert explodiert. Meistens jedoch sind sie gar nicht mehr detoniert, denn die dauerhafte Luftfeuchtigkeit von 80% bis 100% entschärfte das explosive Material dauerhaft und zuverlässig.
Nach einer Schließung der Höhlen durch die Behörden und einer Phase der Vergessenheit, wurden die Schlossberghöhlen in den 1930er Jahren durch spielende Kinder wieder entdeckt. Ein Glücksfall, nach einer ersten Nutzung als Schauhöhle flüchteten sich viele Homburger Familien während der Bombenangriffe des 2. Weltkrieges in die Schlossberghöhlen und lebten teilweise wochenlang im Schutz des Berges. Eine Erfahrung, die die saarländische Landesregierung in den Jahren der Unabhängigkeit zwischen 1952 und 1955 dazu bewog, einen unterirdischen Regierungsbunker in den Schlossberghöhlen zu errichten, der heute Teil der Besichtigung ist.

Die Schlossberghöhlen wurden in den letzten Jahren aufwendig gesichert und saniert. Nachdem über längere Jahre nur das 20. Stockwerk besichtigt werden konnte, sind die zwei oberen Stockwerke im Sommer 2018 wieder zur Besichtigung frei gegeben worden. Dabei ist Helm tragen Pflicht. Die teilweise sehr niedrigen Decken erlauben an einigen Stellen nur ein Fortkommen in der Hocke. Einige Stellen wurden mit moderner Sicherheitstechnik versehen, um die Statik zu gewährleisten. Der weiche Sandstein kann mit der Hand aus dem Berg heraus gekratzt werden. Deshalb ist das Berühren der Wände verboten. Fotografieren dagegen ist ohne Einschränkungen erlaubt.

Schlossberghöhlen
Adresse dieser Sehenswürdigkeit:
Schlossberghöhenstr 1, 66424 Homburg
Öffnungszeiten: Februar - November: 10 - 16 h, Im Sommer April - Oktober länger: 9 - 17 h, letzter Einlass: Eine Stunde vor Ende
Tags: Schlossberghöhlen, Schauhöhle, Homburg, Höhle, Saarland, Sandstein, Buntsandstein, Buntsandsteinhöhlen, größte Höhle Europas,

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Bildnachweis: Schlossberghöhlen, aufgenommen in Homburg, von Hihawai
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