Der Große Markt und der Kleine Markt
Zwei große Plätze prägen die Innenstadt von Saarlouis. Der größere, der Große Markt, ist seit Baumeister Vaubans Zeiten nahezu unverändert und erscheint eher überdimensioniert. Bedenkt man jedoch, dass der quadratische Platz als Parade- und Exerzierplatz konzipiert wurde, kann man sich ungefähr vorstellen, wie viele Soldaten in den umliegenden Kasernenbauten untergebracht waren. Umgeben ist er von einer schattenspendenden Platanenallee; verteilt auf die Ecken des Großen Marktes 4 Brunnen, die in preußischer Zeit zur Trinkwasserversorgung angelegt wurden. Der große Brunnen in der Mitte, der Mariannenbrunnen, ist eine der wenigen Änderungen aus dem 20. Jahrhundert, genau wie die Pommesbuden, die am Rand aufgestellt sind.
Auch heute noch werden auf dem Großen Markt Paraden abgehalten, denn Saarlouis ist bis in die heutige Zeit Garnisonsstadt und beherbergt die ehemalige Saarlandbrigade der Bundeswehr (heute Luftlandebrigade 1). Kommandoübergaben und Appelle mit Volksfestcharakter finden immer wieder statt. Natürlich bietet der Große Markt auch Platz für die Märkte und Volksfeste verschiedenster Art. Und an ganz normalen Tagen genießen es die Saarlouiser, mit ihrem Auto bis ganz in die Innenstadt zu fahren und hier auf dem Großen Markt zu parken.
Die französische Straße, heute eine der Haupteinkaufsstraßen, verbindet den Großen Markt mit dem Kleinen Markt, dem früheren Schweinemarkt. Große Teile des Platzes gehörten früher zur Befestigung und zum französischen Tor. Als dieses abgerissen wurde, hatte man Platz für den Bahnhof der Straßenbahn. Später wurde genau über dem ehemaligen Stadtgraben der Festung ein Busbahnhof errichtet, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht. An der Nordecke befindet sich ein Einkaufszentrum, welches in der umgebauten Kaserne IV entstanden ist. Diese wurde mit Hilfe eines dekorativen Glasdaches mit einem modernen Gebäudeteil verbunden. Die so entstandene Galerie Kleiner Markt gewann 1983 den Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten.