Auermühle
Schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts findet die Auermühle im Angertal erste urkundliche Erwähnung. Große Bedeutung für die Versorgung der Stadt erlangte sie während des 30-jährigen Krieges, als sie zum Ersatz der Stadtmühlen einspringen musste. Im 19. Jahrhundert diente die Wassermühle zum Mahlen von Korn und auch als Brennerei. Im Jahr 1900 dann brannten die ursprünglichen Gebäude ab und die heute noch sichtbaren Häuser wurden errichtet. Das Mühlrad hatte schon damals keine aktive Funktion mehr. Vielmehr sollte das stattliche Haus mit seinen Nebengebäuden 1908 zu einem Ausflugslokal hergerichtet werden.
Ein guter Plan, denn es lag und liegt günstig am Verlauf des Angerbaches und am Startpunkt des Hölender-Weges, der nach Eggerscheidt führt. So entstand am Ufer des malerischen Mühlteiches, auf dem man romantischen Bootstouren unternehmen konnte, eine große Gartenterrasse unter dichtem Baumbestand, Fremdenzimmer wurden eingerichtet und ein Spielplatz angelegt. Die Auermühle galt bald als Sinnbild für gepflegte Ratinger Sommerfrische und erfreute sich großer Beliebtheit. 1978 nahm sich der Zweckverband »Erholungsgebiet Angertal« der mittlerweile maroden Bausubstanz an und führte umfangreiche Restaurierungsarbeiten durch, reaktivierte die Gastronomie und schon bald bevölkerten wieder Ausflügler den idyllischen Platz.