Reichsburg Cochem
Sie bestimmt das Stadtbild Cochems. Von der Stadtmitte aus, ist sie zu Fuß oder mit dem Reichsburg Shuttle zu erreichen. Der Besuch mit Burgführung lohnt: Die alte Burg war von französischen Truppen zerstört worden. Aber schon im Jahre 1868 besuchte der Berliner Kaufmann und Industrielle Louis Fréderic Jacques Ravené die Mosel und beschloss, aus der Ruine der Reichsburg wieder ein stolzes Schlösschen zu machen. Die Ruine kaufte er für 300 Goldmark und baute sie im neugotischen Stil als Sommersitz der Familie wieder auf. Dabei war ihm wenig zu teuer. Er sammelte Kunst und Handwerk, ließ aufwendige Schnitzereien einbauen, kaufte alles, was zu jener Zeit teuer, chic und edel war. Manches empfindet der Besucher heute als geschmacklos, aber so viel Prunk und das gehäufte Aufeinandertreffen der unterschiedlichsten Stücke muss man gesehen haben: wuchtige Schränke, feinstes Porzellan, aufwendige Schnitzereien, erlesene Kunst und vieles mehr machen die Besichtigung zu einem Ausflug in die Neverland-Ranch eines "Rockefeller" des 19. Jahrhunderts.
Zudem bietet die Burg, die selbstverständlich an einem strategisch wichtigen Punkt liegt, beste Ausblicke und Panoramen auf das unten liegende Moseltal, einschließlich der Ausfahrt der Moselschleife, des "Cochemer Krampens". Von hier oben konnte man genau kontrollieren, wer oder was da die Mosel herunter kam.
Seit 1978 gehört die Reichsburg der Stadt Cochem. Die Besichtigung dauert etwa 40 Minuten. Eintrittspreise 3.- - 6.- Euro.