Deutsches Tor
Wie in vielen anderen Städten des deutsch-französischen Grenzgebietes gibt es auch in Saarlouis ein deutsches Tor. Die pragmatischen Franzosen benannten die Stadttore, ebenso wie die Straßen, die durch sie hindurch führten, gerne nach den Richtungen, in die sie führten. So war die Orientierung leichter und man musste weniger Wegweiser aufstellen. Eine Gewohnheit, die deutsche Autofahrer im benachbarten Frankreich noch lange irritierte. Ursprünglich gab es natürlich ein stattliches Torhaus, das den Soldaten ihre Arbeit erleichterte. Als Garnison und Festung musste der Zugang zur Saarlouiser Innenstadt kontrolliert und gesichert werden.
Nach dem Machtwechsel am 1. Dezember 1815 bauten die Preußen in den Folgejahren die Kasematten als bombensichere Unterkünfte an den Seiten des Tores an. Doch schon kurze Zeit später wurde das Torhaus abgerissen, um 1898 noch einmal verbreitert zu werden: Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs wurde Platz für die Dampfbahn zwischen Saarlouis und dem Bahnhof von Fraulautern gebraucht. Heute bildet das deutsche Tor den imposanten Zugang zum Großen Markt. Preußische Königskrone und das preußische Wappen an der linken Toraußenseite erinnern an die damaligen Herren und ihre baulichen Verdienste.