Gräfrath - das bergische Dorf
Den nördlichsten Stadtteil Solingens bildet das Dorf Gräfrath, das in sich ein wahres bergisches Kleinod darstellt. Fachwerk und mit Schiefer verkleidete Häuser dominieren und prägen den historischen Kern des Ortes, der schon um 1135 gegründet wurde. Etwa 50 Jahre später erfolgte bereits die Grundsteinlegung eines Klosters, das erst 1803 aufgegeben wurde und heute das Solinger Klingenmuseum beherbergt. Die ehemalige Stiftskirche wurde zur katholischen Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt umgewidmet und überragt noch immer vom Klosterberg aus stolz den Ortskern. Eine lange Treppe - mitten durch bergisches Wohnidyll mit Anlehnungen an den Stil des Biedermeier - führt hinab zum Marktplatz, in dessen Mitte der Gräfrather Brunnen von 1730 fröhlich vor sich hin plätschert. Auf der grauen Steinsäule findet sich ein Relief des Gräfrather Schöffensiegels von 1483. Neben der gedrungenen evangelischen Kirche gruppieren sich hier um den kopfsteingepflasterten Platz gut 90 erwähnte Baudenkmäler mit Wohnhäusern, Läden und zahlreichen gastronomischen Betrieben. Der Spaziergang in den Gassen ringsum gleicht einer kleinen Zeitreise zurück ins 18. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt der Großteil des Gebäudebestands, der zuvor des Öfteren von Feuersbrünsten heimgesucht wurde.