Bergneustadt

Schon im Jahr 1301 erhielt Nyestat auf der »Veste Wiedenau«, die seit 1330 als Neustadt bezeichnet wird, Stadtrechte, verlor diese vorübergehend zwischen 1808 und 1858 und wurde erst 1884 zu Bergneustadt, gelegen im Osten des Oberbergischen Kreises an der Grenze zum Sauerland. Die nur noch fragmentarisch erkennbare, historische Festungsanlage auf dem Berg bildet heute den malerischen Altstadtkern, die Innenstadt, zu der daneben noch 22 Ortsteile und Dörfer gehören. Die gesamte Gemeindefläche ist eher landschaftlich von einem typisch Bergischen Charakter geprägt, in der insbesondere eine namhafte Textilindustrie während der letzten beiden Jahrhunderte für wirtschaftlichen Wohlstand sorgte.

In der Altstadt dominieren Fachwerk und Schiefer das Bild entlang der gepflasterten Straßen, während die Altstadtkirche als eigentliches Wahrzeichen Bergneustadts gilt. Wesentlich auffälliger allerdings wirkt der hohe, gelb getünchte und kreisrunde Turm unmittelbar hinter dem Heimatmuseum. Dieser jedoch hat keinerlei historischen Hintergrund, sondern wurde erst 1991 als Museumserweiterung für Wechselausstellungen errichtet. In den Museumskatakomben hingegen findet sich ein uraltes Kellergewölbe, das in Teilen aus der alten Stadtmauer besteht. Daneben stellt sich hier die regionale Geschichte anschaulich dar, mit alter Apotheke, Schmiedewerkstatt und Backhaus, dessen Ofen gelegentlich im Rahmen von Veranstaltungen für rustikales Backwerk aufgeheizt wird.

Auch das häusliche und bürgerliche Leben des 19. Jahrhunderts lässt sich anhand zahlreicher Exponate authentisch nachvollziehen. Ein besonderes Glanzlicht der Ausstellung ist zudem die umfangreiche private Sammlung an Feuerwehrhelmen. Am Heimatmuseum beginnen auch unterhaltsame Stadtführungen, bei denen man so manche historische Anekdote erfährt. So etwa über das alte, nicht mehr existente, weil 1717 abgebrannte Rathaus. Etwa an gleicher Stelle befindet sich nun der »Losemundbrunnen«, der 1950 zum Stadtjubiläum eingeweiht wurde. Er zeigt Frauenplastiken (Minchen und Jettchen) auf einer Säule, die als geschwätzige Waschweiber in deftiger Art und Weise über das Geschehen in der Stadt philosophieren.

Hoch hinaus geht es auf dem Hausberg, dem Knollen. Hier reckt sich seit März 1982 ein Aussichtsturm gut 30 Meter in die Höhe. Nicht weit von der Altstadt entfernt, lockt er bei günstigen Wetterverhältnissen mit prächtigen Panoramen bis in die rheinische Tiefebene, über das Sauerland und bis hin zum Ebbegebirge und in den Westerwald. Beeindruckende Ansichten bietet die Evangelische Kirche im Weiler Wiedenest, etwas westlich von Bergneustadt. Der Sakralbau aus dem 13. Jahrhundert gehört zu den für die Region charakteristischen »Bonte Kerken«. Im 15. Jahrhundert wurden sie von innen komplett mit farbigen Wandmalereien versehen, die während der Reformationszeit unter weißem Kalk verschwanden, in Vergessenheit gerieten und erst Mitte des 20. Jahrhunderts nach sorgfältiger Restaurierung wieder in Erscheinung traten.

Bergneustadt: In der Altstadt
Tags: bergneustadt,bergisch,kirche,burg,innenstadt,oberbergischer kreis,museum,fachwerk,heimat,brunnen

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Bildnachweis: Bergneustadt, aufgenommen in Bergisches Land, von Udo Haafke
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